Minileseprobe "Wer zum Teufel ist Butterblume?"

Kleine Leseprobe aus dem Liebesroman "Wer zum Teufel ist Butterblume?"

 

Ein Buch mit Mystik und Magie.

 

Seit fast zwei Jahren arbeitete ich nun für Schulze, Liebknecht und Harms. Das Geld stimmte, ich war seit kurzem sogar zur Chefsekretärin befördert worden, doch die innere Leere war geblieben. Sobald ich genügend gespart hatte, flog ich in den Urlaub. Immer wieder, immer aufs Neue. Andere Länder, neue Bräuche, fremde Kulturen – als wäre meine rastlose Seele auf der Suche. Solch seltsame Gedanken kamen mir allerdings nur nachts. Und auch nur dann, wenn ich gerade einmal nichts um die Ohren hatte. Was äußerst selten geschah, denn ich füllte mein Dasein mit Arbeit, Ereignissen und Erlebnissen.

Und auch nun war ich wieder mittendrin im Rad meines Lebens, denn dort saß ich nun – in diesem äußerst wichtigen Meeting und kritzelte geistesabwesend das Wesentliche in den Notizblock, statt richtig zuzuhören. Ich überlegte fieberhaft, was ich wohl Wichtiges für den Urlaub vergessen haben könnte: Handy, Ladegerät, ebook-


Reader, Ladyshaver (ja, so hieß mein knallpinker Rasierapparat), Kamera … Oh! Ich hatte den Spritzschutz der Kamera vergessen. Und die Regensachen … Ich würde neue kaufen müssen, da führte kein Weg dran vorbei.

»… das ist äußerst wichtig, das dürfen wir nicht vernachlässigen«, sagte mein Chef gerade.

Ich zuckte entsetzt zusammen. Was durften wir nicht vernachlässigen? Schuldbewusst sah ich mich um. Manfred zwinkerte mir wissend zu. Ein netter Kerl aus der Rechtsabteilung. Er war scharf auf mich. Leider aber ganz und gar nicht mein Typ. Jetzt gerade liebte ich ihn allerdings.

»Ich sag‘s dir nachher«, mimte er tonlos. Erleichtert widmete ich mich wieder den Notizen. Das Meeting schien kein Ende nehmen zu wollen. Immer öfter schielte ich auf die Uhr. Langsam wurde es knapp. Manfred verstand mein Dilemma und eilte mir nochmals zu Hilfe.

Er räusperte sich. »Ich unterbreche Sie ungern, Herr Schulze. Aber dürfte ich Sie daran erinnern, dass ich in zehn Minuten einen Termin habe und auch Herr Walter dringend noch etwas vor Mittag zu erledigen hat?«

»Oh, ja natürlich«, lenkte der Chef ein.

Für mich hätte er das nicht getan, das wusste Manfred genauso gut wie ich. Doch für seine beiden besten Männer fasste er sich kurz. Nur drei Minuten später hatte er den Raum verlassen und ich atmete erleichtert aus.

»Danke, Manny. Ich schulde dir was.«

Er grinste anzüglich und blickte auf meine nasse Bluse. »Ich wüsste auch schon …«

»Wollen wir es mal nicht gleich übertreiben«, unterbrach ich ihn und gab ihm einen freundschaftlichen Knuff.

»Na, geht‘s endlich in den Urlaub, Meli?«, fragte Robert und stellte seinen Aktenkoffer mit einem Rums auf den Tisch.

»Nur, wenn ich es hier in den nächsten zehn Minuten rausschaffe«, entgegnete ich.

»Na dann, guten Flug und erhol dich. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.« Er hob vielsagend die Augenbrauen und musterte meine wirren Haare.

Ich verdrehte als Antwort die Augen. Offenbar sah ich genauso gestresst aus, wie ich mich fühlte.

»Ich werde dann mal meine Topfpflanze ins Trockene bringen«, grinste Robert und tippte sich zum Abschied an die Stirn.

Verwirrt sah ich zu Manfred auf. Er überragte mich um zwei Köpfe, was nicht weiter schwer war. Ich maß nur kleine einsvierundfünfzig.

»Topfpflanze ins Trockene bringen? Ist das ein neuer Ausdruck? Sowas wie in die Fliesenabteilung gehen

Manfred starrte mich an und brach dann in schallendes Gelächter aus. Nachdem meine unfreiwillige Komik im Raum die Runde gemacht hatte, amüsierten sich sämtliche Kollegen auf meine Kosten. Nur ich verstand gar nichts. Als Erklärung für all diejenigen, die mit der Fliesenabteilung nichts anfangen können: Das ist so ein Ausdruck von Manfred, eine Umschreibung fürs aufs Klo gehen – der gekachelte Toilettenraum … Wen es tröstet: Ich hatte das beim ersten Mal auch nicht verstanden.

»Hach, Meli, was täten wir nur ohne dich«, gluckste Manfred und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.

Ja, ja. Schon klar. Meli das Maskottchen. Und wann kam die Erklärung mit der Topfpflanze? Sollte ich etwa unwissend in den Urlaub fliegen?

 

Ihr wollt mehr erfahren?

Wer zum Teufel ist Butterblume? - Magisches Geflüster

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0